8. September 2021: Piep, piep V2.0

 

2021-09-08 - Spätsommer in Großenbrode. Schrauben am Hecklicht.

Flashback #machesrichtigoderlassessein - es piept mal wieder in meinem Zuhause. Die Geschichte kündigte sich natürlich auch schon seit langem an. Exakt seit April, da zog ich TÜV und die Gasprüfung vor, weil ich das nicht unterwegs erledigen müssen wollte. Die Herren Prüfer hatten meinen Kasten in der Prüfhalle und waren grad am Beleuchtung prüfen, wie ich beim Blinker links so ein "saug", "saug", "saug" seh. Blinker machen sonst so "blink", "blink", "blink" und das war eindeutig ... "-" ... Kriechstrom. Ich dachte, bloss jetzt nichts sagen, die Herren Prüfer wissen schon was sie tun. So war es. Plakette drauf, Thema abgehakt.

 

So, nun im September fahr ich so vor mich hin und beim Blinker links setzen macht es zaghaft "Piep", "Piep" ... etc.

Also klar, alles war sofort wieder da, das Bild mit den Prüfern beim TÜV. Ich, nichts hochkochen lassen wollend. Aber trotzdem - Ich blinke links. An der rechten Heckleuchte, in der Zuleitung zum Rückfahrlicht wurde die Stromversorgung für den Rückfahrwarner eingeklipst. Wie kriecht der Strom da quer über die ganze Breite des Wagens? Klar war mir sofort auch ob der Erfahrungen aus dem Dezember, das mach ich gleich richtig. And so the Story begins.

 

An die Heckleuchten ist schlecht rankommen, hatte ich im ersten Blinkerbeitrag schon geschrieben. Und links ist die ganze Seite auch noch vom Gaskasten zugebaut! Zur oberen Heckleuchtenbefestigungsschraube kommt man noch halbwegs locker hin, da ist Platz durch eine rausnehmbare Stauklappe, ich kann kucken, peilen, Knarre mit kurzer Verlängerung, Nuss, peilen, drauf, schrauben und raus ist das Ding. IM Gaskasten. Da haben Scherzzwerge eine kleine Klappe reingeschraubt (mit der Aufschrift "muss immer verschlossen bleiben", kein Witz), die schraubt man ab und hat dann ein Loch in Richtung der unteren Heckleuchtenbefestigungsschraube, gross genug für eine Zwergenhand. Ja Hallo! Ich kriech also in den Gaskasten rein, die Knarre kurz vor meiner Nase und kann immer entweder peilen oder die Knarre vorschieben und blind zur unteren Heckleuchtenbefestigungsschraube schieben. Es gelingt. Rausschrauben, Houdini-Move raus aus dem Gaskasten und ich kann die Heckleuchte ganz einfach abnehmen.

 

Kabel rausklipsen, Leuchte auf einem Tuch auf flachem Untergrund aufgeschraubt, ich erwarte nun Frau Spinne, die sich angesichts des Todes ihres Gatten in der rechten Heckleuchte vor Verzweiflung in der linken auf gleiche Weise ihr Leben nahm - aber nix. Die Leiterbahnen sind trocken, sauber, unauffällig. Ich bau die Leuchte wieder zusammen und schau mir den Stecker an. Ich bürste die Kontakte, bieg sie ein bischen auf Spannung und klips den Stecker wieder rein. Zündung an, Blinker setzen, "Piep", "Piep" ... Hm. Ja, liebe Leserinnen und Mitreisende, ich greif zum WD-40, bade die Steckverbindung, stecke, ruckel ein bischen rum und der Piep-Spuk ist vorbei. Zufrieden macht mich das nicht. Was verursacht an dieser Stelle Kriechströme? Sind das Staub und wechselnd hohe Luftfeuchtigkeit, die da über die Zeit einen leitenden Motschkuchen backen? Ich hab den Sulz wieder zusammengeschraubt und bis dato ist Ruhe im Blinker.