21. bis 23. Juni 2021 – Forchheim

Ich zitier mich hier einfach mal selbst. Meine Google Maps Stellplatzbewertung: "Ein schöner grüner Stellplatz. Parzellen sind teilweise durch Bäume und Reihen durch hohe Hecken getrennt. Übernachten kostet 9€, Kartenzahlung war bei meinem letzten Aufenthalt möglich. Es gibt Strom an den Parzellen und eine zentrale V+E. Die wunderschöne Altstadt von Forchheim ist fußläufig erreichbar. Mein No.1 Tip für gutes Essen: Misako Sushi in der Apothekenstrasse."

Das schöne Bild zeigt meine erste große Wäsche in ihrer ganzen Pracht. Ich hab nicht unendlich Klamotten mitgenommen für das halbe Jahr, bis mein Bau weitergeht aber ausreichend - erfahrene Pauschalurlauber werden mutmaßen "zu viel" und sie haben Recht damit. Jedenfalls hatte ich mich bisher für Kleinkram wie T-Shirts, Unterwäsche und mal ein Geschirrhandtuch mit Handwäschen durchgeschlagen. Damals in den ganz harten ersten Wochen mit Trocknen in der Nasszelle bei Heizung "extra hoch".

Die letzte "gute" Gelegenheit für eine Maschinenwäsche hatte sich auf dem holländischen Dauercampingplatz geboten, allerdings hatte ich wegen möglicher Übergriffe von Eingeborenen Bammel, das Waschhaus allein zu betreten. Zufällig aber entdeckte ich während der Anfahrt auf Forchheim, dass in der überaus guten Stellplatz App "park4night" auch Orte gekennzeichnet mit "zusätzlichen Dienstleistungen" vorhanden sind. Ja und am Globus Center (da, wo mir auch die Haxe oben in die Arme lief) gab es eine Waschmaschine samt Trockner, eingebaut in einer Bushaltestelle. Das musste ich natürlich sehen, anfassen und erleben.

Ich also als erstes "wäscht 8 kg" (ich hab knapp 5 kg), Wahnsinn, das Ding schickt 'ne SMS, 10 Minuten bevor es fertig ist - - - liebe Leserinnen und Mitreisende, falls das Stand der Technik ist, bitte ich um Nachsicht. Das war mein erster Kontakt mit einer öffentlichen Wascheinrichtung überhaupt. - - - und dann Einkaufen. *meeep* "Ihre Wäsche wird in kurzer Zeit fertig sein". Also raus, Einkauf wegbringen und anschließend Wäschetransfer von "wäscht 8 kg" zu "trocknet 18 kg".

Clevere Anpreisung "3€", dafür bekommt man aber nur 20 Minuten "trocknet 18 kg" und auf Wunsch mehr - was dann aber schnell exorbitant teuer wird. Aha, so verfährt man also beim Globus in Forchheim mit jemandem, den man mit 10 kg tropfnasser Wäsche an den Eiern zu packen hat. Ja nee, is klar. Ich geh stur mit den mageren 20 Minuten ins Rennen (ich lass mich schließlich nicht erpressen), bin dann aber bei der opulenten Auswahl von 4 Heizstufen, praktischerweise mit " ", "+", "++" und "+++" statt Temperaturangaben gekennzeichnet eher konservativ. So viel Klamotten hab ich dann doch nicht mit, dass ich die als Babywäsche verschenken wollte.

Bäm, zack, "trocknet 18 kg" (sendet keine SMS aber ich kann die Trommel von meinem Kasten aus sehen), wieder rein die Haxe holen, Haxe essen bis ich nicht mehr kann und dann steht die Trommel. Das Ergebnis würde ich als "fair" bezeichnen. Alles hat noch seine ursprüngliche Größe und der Trocknungsgrad kann mit "lag im Morgentau" betitelt werden. Ich breite alles innen im Wagen aus, mein Kasten hat auf der 4-stufigen Trocknerskala wahrscheinlich eh "+++" und stürme in Richtung Stellplatz.

Das "Stürmen" hatte nur 2 Minuten vor Erreichen des Stellplatzes jedoch ein jähes Ende. Erst ging es plötzlich nicht weiter, wo es eigentlich weitergehen sollte. Wegen des dämlichen dicken Boxers (wieso fährt der auch so dicht vor mir) konnte ich erst aber nicht sehen, weshalb. Die Zusammenfassung:

Vor dem Boxer war noch ein PKW und davor zwei in einem Auffahrunfall und der vor dem Boxer traute sich nicht, vorbeizufahren. Paar Minuten später kam mit Getöse und Tatütata ein Löschzug und sperrte erstmal alles ab. Hinter mir endlos Stau. Dann kamen im 20 Sekunden Takt immer weitere Einsatzwagen. 2 weitere Löschzüge, ein grosser RTW, ein Feuerwehr Leitfahrzeug, ein Polizeiwagen, ein kleiner RTW. Keine Ahnung, der vordere der zwei Auffahrverunfallten war an den Rand gefahren und der Aufgefahrene stand weiter mitten auf der Strasse.

Wahrscheinlich drei Schwerverletzte und der Wagen fing an zu brennen. Ein Aufgebot wie bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn, ich hab nur noch auf den Hubschrauber gewartet. Naja so nach 20 Minuten, wie die da vorn so langsam ihr Krisencamp aufgebaut hatten und mit dem Aufbau der Kantine anfingen, hab ich dann lang und breit gewendet und bin andersherum gefahren. Zuerst der Boxer vor mir und danach hatten hinter mir immer mehr Fahrer das gemacht. Und da kein weiteres Einsatzfahrzeug mehr kam (die fuhren ja an der Schlange vorbei und wären mir damit frontal entgegengekommen), kam ich damit dann auch problemlos durch.