16. bis 21. Juni 2021 – Auf dem Weg nach Süden: Siegen, Bad Nauheim, Karlstein, ein weiteres Schwimmbad in Rosbach vor der Höhe, Volkach und endlich die heiligen Hallen des Thomann Music Centers.

2021-06-20 - Landschaft. Unterwegs nach Treppendorf"

Nachdem ich am 15. Juni 2021 das Münsterland hinter mir gelassen habe, fahre ich noch einmal für eine Übernachtung nach Hattingen zurück und passiere mein ehemaliges Zuhause in Sprockhövel in nur wenigen hundert Metern Entfernung - komisches Gefühl. Früh am nächsten Morgen bin ich im Amtsgericht ("Mein Gott, Sie sind aber früh dran!!!"), um Grundbuchsachen abzuschließen und nun bin ich wild entschlossen, mich endlich südwärts auf den Weg nach Bayern zu machen.

Wie gehabt sind Autobahnen tabu und ich fahr vor mich hin, bis mich was anlacht und meine Neugierde weckt. Im Folgenden geht es um eine Übernachtung in Siegen, nicht-baden in Bad Nauheim, Freunde besuchen in Karlstein am Main, baden in Rosbach vor der Höhe, einen wenig spektakulären Zwischenstop in Volkach und endlich den lange geplanten Besuch beim Musikhaus Thomann in Treppendorf.

 

2021-06-16 - Siegen, ein einfacher Stellplatz an der Freudenberger Strasse. Nachts ruhig, tagsüber Geräusche von den Kiddies, die die Skaterbahn nebenan nutzen. Eine Säule mit 6 Stromanschlüssen (Münzeinwurf) und wohl irgendwo eine V+E, die ich nicht gefunden habe.

Bad Nauheim beim "Elvis" - pardon - USA Wellenbad. Das Foto links habe ich im benachbarten Friedberg aufgenommen, am Fuß der dort wohnenden Burg. Elvis heisst hier eine Menge, weil der Herr Presley hier mal stationiert war. Also, Frieberg ist schön, ich hatte Spass beim radeln. Der Stellplatz in Bad Nauheim ist OK, kostet 5€ aber es wird gebaut und ich weiss nicht, ob es nie V+E/Strom gab oder ob das nur weg ist, weil gebaut wird. Für eine Übernachtung war es OK. Das Bad und ich sind leider nicht zusammen gekommen, weil ich anscheinend zu dumm war, die Registrierungsseite zu bedienen.

 

Am folgenden Tag habe ich Freunde in Karlstein besucht. Ich habe in einer Nebenstrasse unweit von deren Haus übernachtet und wurde sehr früh morgens aus dem Bett gejagt, weil die Innentemperatur des Kastens bedingt durch volle Sonneneinstrahlung dabei war, den Schmelzpunkt von Blei zu erreichen. Auf also nach Rosbach vor der Höhe. Das dortige Freibad hatte ich mir bereits vor der Anreise in Karlstein für den nächsten Tag ausgesucht und es war genau das richtige, um mich abzukühlen.

 

18. Juni 2021: Dass das Freibad "Rodheim" heisst, liegt daran, dass Rodheim vor der Höhe ein Stadtteil von Rosbach vor der Höhe ist (ja nee is klar, und ich hab auch noch Höhenangst). Auch wirkt der Eingangsbereich hier wieder nostalgisch trist im 70'er Betonkastenlook. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es hier ebenfalls wieder mit einer liebevoll renovierten Badeanstalt auf dem Stand aktueller Technik zu tun haben.

Und einmal drin ist dann alles wieder Disco. Flippern im Schwimmerbecken, Köpper vom Einer, ein neidischer Blick zum Bademeister, dass der mit weißen Shorts und nacktem Oberkörper rumlaufen und so gut aussehen kann. Klingelgeld hab ich ebenfalls dabei, mach es mir mit Pommes rotweiss auf der Betonterrasse gemütlich und schau den Leuten beim dasein zu. Die Gastronomie hier wird übrigens von einem Italiener geleitet, der unverschämt gute Pizzen (frisch!) für kleines Geld in authentischen Pappboxen rüberschiebt. Another day in Paradise.

19. Juni 2021: Nächster Halt: Volkach. Der dortige Stellplatz ist eine staubige Schotterfläche ohne jeglichen Schatten. Hier haben bestimmt 50 Mobile und mehr Platz. Linkerhand drängen sich ca. 20 Wagen zusammen, weil dort der Schotter von kleinen, willenlos ausgetrockneten Grasflächen aufgehübscht wird. Das ganze kostet 10€ pro Nacht am Parkautomaten und es gibt keinen Strom und keine V+E.  Ohne mich meine Lieben, ich mach nicht einmal ein Bild von dem Jammer. OK, ich muss der Fairheit halber sagen, dass der Main einem direkt vor der Nase vorbeifliesst. Schöner Anblick, so lange man sich nicht zum Platz umdreht. Ich fahre weiter und baue mich - seit langem mal wieder - stilecht in einem nahgelegenen Gewerbegebiet zur Nacht auf.

 


 

 

2021-06-20 - Van Area in Treppendorf bei Thomann vor der Tür

Und am 20. Juni erreiche ich endlich Treppendorf. Ich fahre direkt zu Thomann und richte mich auf dem Parkplatz ein. Es gibt sogar eine "Van Area". Es ist Sonntag vormittag und ich möchte gleich am Montag früh bei Öffnung (um 9:30 Uhr) hineinstürmen also wäre das nun mein Platz für den Rest des Tages und die folgende Nacht. Doch wie so oft, sollte es anders kommen. Zur Erklärung: Die ziemlich allererste Aktion beim Einnehmen eines Stellplatzes ist ein Blick auf die Empfangslage am Handy (Klarmobil, Telekom D1). NEIN! - GPRS. Mein Router (Telekom D1, 5G flat): GPRS. Meine Backup Leitung (Vodafone D2): GPRS. Ja nee, so geht das nicht. So kann ich doch nicht schlafen! Ich hebe mich also wieder in den Fahrersitz und eile in's nächstgelegene Burgebrach. Dort richte ich mich auf einem Friedhofsparkplatz ein (4G+ Vollausschlag!) und unternehme eine kleine Radtour durch das Dorf.

 

Es dauert nicht lang und ich nehme eine wohlbekannte Witterung auf: Bayrisches Essen und Bayrisches Bier. Der Laden heisst Schwana Keller und er hat regionaltypisch rustikale Gerichte auf der Karte und Frühlingsbock im Ausschank. Ja, dann mal los. Nachdem ich gemütlich den geräucherten Bauch mit Sauerkraut und Kloß und einen Seidel Bock vereinnahmt habe, sacke ich noch ein paar Flaschen von dem leckeren Bier ein und rolle zurück zu meinem Friedhofsstellplatz.

 

Am nächsten Morgen:

2021-06-21 - Treppendorf, Thomann Eingangsbereich

Der Wegweiser nach oben lautet "Stairway to Heaven" und der nach unten "Highway to Hell"

Mein Auftrag für den Besuch bei Thomann war: Austesten mehrerer Reise Didgeridoos, bei Erfolg Kauf und sonst noch so viel vom Center sehen wie möglich. In der Abteilung für Blasinstrumente angekommen, stimmte ich mit dem Dude da meine Wünsche ab und er bestellte die Testkandidaten beim nebenan gelegenen Lager. Das gab mir so ca. eine Stunde Wartezeit. Nun ging ich auf extrem dünnes Eis. Einen Stock höher in die Synthesizer- und Studioabteilung. Ich dachte, die stecken mich ersteinmal in so ein mannshohes Dekontaminationszelt aber nein - Latexhandschuhe aus einer Pappbox und all die Schätze der Abteilung waren mein. Da hätte es sicher sein können, in einem emotional schwächeren Moment, dass ich so einen "Moog One - 8" für sechseinhalbtausend Scheine einfach mitgenommen hätte. Und wohin dann mit dem Monster im Kasten? Alles easy, Glück gehabt. Es war ein Riesenspass, mit all den Geräten mal rumzuspielen aber es warteten ja noch die Didges auf mich. Drei angespielt, eins mitgenommen. Ein schöner Tag.

Meine "Beute des Tages"

So richtig nach Herzenslust Knöppe drücken und rumschrauben

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