23. bis 28. Juni 2021 – Roth und der Rothsee

Liebe Leserinnen und Mitreisende. Ich bin nun schon seit knapp einer Woche in Neuburg an der Donau, wo ich in familiären Dingen zeitlich sehr eng gebunden bin. Weil das Spass macht und auch so sein muss, veröffentliche ich heute den Bericht von meiner vorherigen Station Roth und Rothsee. Viel Spaß beim Lesen und Bilder schauen!

 

Am 23. Juni verlasse ich Forchheim und ziehe weiter in das ca. 68km entfernte Roth. Den Platz hatte ich glaub ich bei Park4Night gefunden. Erneut zitiere ich meine Rezension bei Google Maps: "Sehr schöner ruhiger Platz mit ausgewiesenen Flächen für Wohnmobile. Keine weitere Infrastruktur, dafür kostet es nur 80 Cent pro Tag. Ab und zu Lärm vom Kinderspielplatz. Freibad und schöne Altstadt fußläufig erreichbar. Jede Menge preisgünstige Restaurants mit lecker regionaler Küche.".

 

Der Platz ist wirklich einmalig, besonders die Gebühren. Die Gemeinde hat keinen eigenen Tarif für Wohnmobile eingeführt und damit auch die Anpassung der Ticketautomaten gespart. Man zahlt also, genauso wie die PKW Fahrer, pro Stunde 10ct. Mo.-Fr. 8:00-16:00 also 0,80€, Samstags 8:00-12:00 also 0,40€ und Sonntags nichts. Es gibt Stromsäulen aber alle waren mit einem Vermerk versehen "wegen Vandalisus gesperrt". Es war sehr ruhig dort über die ganze Zeit. Maximal standen dort mal 4 WoMos, die meisten immer nur einen Tag ansonsten ich und mein Nachbar in einem riesigen umgebauten LKW aus den 60ern. Wir konnten Tisch und Stühle rausstellen, Markise raus, denn es gab keinen Hinweis auf "unerwünschtes Campingverhalten". Kurz: Ein Traumstellplatz für nahezu beliebig lange - wenn man nicht auf Landstrom angewiesen ist. Nachfolgend ein paar Bilder aus der schönen Altstadt in Roth.

 

Meine Rezension des "Gasthaus Zeppelin" bei Google Maps: Ich wurde als Einzelperson ohne Reservierung trotz gut vollem Laden umgehend an einem ordentlichen Platz untergebracht. Die Bedienung ist sehr freundlich und ausgesprochen flott unterwegs. Dementsprechend schnell kam das bestellte Essen. Die Zutaten sind frisch und alles war sehr lecker. Hier werde ich wieder essen!

In Roth gibt es gleich mehrere Restaurants, die von Griechischen Inhabern geführt werden. Weil ich alles sehr genau wissen will und mir ja auch ein umfassendes Bild von der Gastronomie in Deutschland machen möchte, war ich gleich bei dreien. Neben der ganzen Arbeit war es aber auch noch alles schweinelecker. Gleich am ersten Abend ließ ich mich nach einer kurzen Radtour durch die Innenstadt bei "Kostas Restaurant & Biergarten" nieder. Das Gericht dort hiess "Gyros, Kalamari und eine Krabbe", genau wie später das im "Gasthaus Zeppelin" und irgendwie liegt das wohl daran, dass Kostas früher mal der Inhaber (?) des Zeppelins war. Essen und Bier waren geschmacklich hervorragend. Ich hab leider kein gscheits Bild von dem Abend, deshalb seht Ihr keins.

An einem der folgenden Nachmittage sehe ich mir das "Gasthaus Zeppelin" an und bestelle natürlich "Gyros, Kalamari und eine Krabbe". Erstens weil die Kostas Version ganz große Kunst war und dann, weil ich es eben genau wissen will. Diesmal gibt es ein Bild und was soll ich sagen? Auch diese Variante war geschmacklich, optisch und von der Menge her einfach perfekt.

 

Tour zum Rothsee und Schleuse Eckersmühlen/Haimpfarrich:

 

Am 28. Juni mache ich mit meinem klappbaren Elektrobeiboot einen Ausflug zum ca. 11km entfernten Rothsee. Auf dem Weg dort hin komme ich am MDK (Main-Donau Kanal) an der Schleuse Eckersmühlen/Haimpfarrich vorbei. Architektur, Technik und schönes Wetter ist so eine Kombination, bei der ich überhaupt nicht nein sagen kann und daher erstürme ich flugs die Aussichtsplattform. Zurück am Stromradl erreiche ich nach nur wenigen weiteren Minuten den Rothsee. Ich checke die Lage am Wohnmobilstellplatz und fahre dann noch an den See. Wie alles auf dieser Tour ist das Setting umwerfend und alles schreit förmlich zu mir "komm!" - ich werde also zusammen mit meinem Bus "Ganesha" wiederkommen.

Der aufmerksame Leser mag bemerkt haben, dass ich nun seit fast einer Woche in Franken unterwegs bin und noch nicht ein einziges Mal Schäufele gegessen habe. Wobei ich im Schwana Keller in Burgebrach in Haaresbreite dran vorbei geschrammt war: Es war da nämlich so, dass der Gast direkt vor mir für seine Sippe diversen (leckeren) Kram und dreimal (!) das Schäufele bestellt hatte. Ich stand noch hinter ihm, völlig ausser Kontrolle in meinem treibenden Selbst als ein flinker Bursche das Schild "Heute: Schäufele" von der Speisentafel abzupfte. Manchmal ist man einfach zu spät dran. Hätte ich das antizipieren und rechtzeitig gegensteuern können? So jedenfalls kam ich da zu dem geräucherten Bauch, der aber wirklich auch sehr lecker war.

 

Gezielt buchte ich also diesmal im Neuland einen Termin im "Gasthaus Frankenstube", bei dem Schäufele auf der Karte stand und radelte am 27. Juni gegen 17:00 Uhr dort hin. 17:00 deshalb, weil die nicht durchgehend geöffnet haben und ich somit zu den frühen Gästen gehören sollte.

Das Schäufele war auf den Punkt gegart, durch und saftig, die Schwarte rösch und knusprig. Wenn das hier auf meiner Tour so weitergeht, kann das Jenseits mit seinem Paradies einpacken. Ach übrigens, was mir grad so einfällt .. merkt man eigentlich, dass ich gern esse?

 

Tja, wie versprochen und das musste ich mir gegenüber ja nun auch halten, brach ich am Sonntag dem 27.6. mein Lager in Roth ab und zog zum nahegelegenen Rothsee um. Wo fang ich an - man kann im See natürlich klasse baden, die ganze Anlage ist hochkorrekt bewirtschaftet, es gibt keinen Unrat. Es gibt öffentliche Toiletten, die diesen Namen auch verdienen. Der WoMo Stellplatz ist schön parzelliert mit ganz viel Grün, hohen Hecken und Bäumen. Es gibt Strom an jeder Parzelle, es kostet 8€ am Tag (nur Münzen, Klingelkasse im Wagen immer auf gutem Stand halten!) und es gibt eine geräumige V&E mit Frischwasser umsonst (!). Ich danke aus tiefster Seele für weitere drei Tage an einem so schönen Platz, an dem es mir an nichts fehlt.