25. Mai 2021 – Von Egestorf nach Salzhausen

2021-05-25 - Salzhausen, Wohnmobilstellplatz am Waldbad

Im Laufe des Vomittags packe ich zusammen, halte noch kurz an der V+E und bummle dann in Richtung Salzhausen. Ich werde diesmal vorher den Covid Test machen lassen. Die Dame in Egestorf hatte mir ja gesagt, dass am Edeka in Salzhausen ein Teststation sei. Ich fahre aber trotzdem zuerst am Stellplatz vorbei. Keiner da, ein Schild klärt auf, dass vier Wagen den Platz gleichzeitg nutzen dürfen also alles in bester Ordnung. Ach ja, und einen Testbericht vom aktuellen Tag möge man bitte bereithalten. Da bin ich ja auf dem richtigen Weg gerade.

 

Testen macht glücklich, testen macht frei, so langsam gewöhne ich mich an die Prozedur. Dreimal (meinen ersten Test in einem Altenpflegeheim in Bayern nicht mitgezählt) habe ich das bereits mitgemacht. Und es läuft immer gleich ab: Ich stehe mit wildfremden Leuten um entweder einen Metallcontainer oder so ein weißes Cocktailpartyzelt in XXL rum. Meistens regnet es oder es weht so, dass ich mich festhalten muss. Das Betriebspersonal ist immer extrem jung, ich denke, es sind Studenten. Und es dauert nur Sekunden, bis ich mit einem der Umstehenden im Gespäch bin. Das ganze hat so etwas Roadmoviehaftes. Es ist ja auch eine Situation, die uns wartende miteinander verbindet: Die gemeinsame Angst "oha, was ist, wenn es positiv anzeigt?" Nix dergleichen passiert, "Cut! Klappe, die dritte" ich steck meinen Wisch ein und fahre zurück zum Stellplatz.

 

Da ist nun doch schon jemand in der Zwischenzeit angekommen. Der Automat, der die Stromsteckdosen versorgt, soll wohl defekt sein, berichtet der nette Mann. Was jetzt kommt, ist das Prinzip "heisse Herdplatte": Man kann wissen, was kommt. Alle beknien einen, es nicht zu tun. Ich tu es trotzdem: Einen Euro in den Münzschacht, es erklingt ein sattes und irgendwie zufriedenes "Plönk", als der Euro im Münzsammler aufschlägt ... und dann ... nichts. Der Euro wäre dann weg. Es kommt ein weiteres Mobil an. Man debattiert, lamentiert, was zu tun wäre und "Plönk" (ich war's nicht) hat schon wieder einer einen Euro versenkt, nur um zu lernen, was alle anderen vorher schon wussten. Langsam aber gewiss reift ein diabolischer Plan in meinem Hirn heran, das ganze in ein Geschäftsmodell umzuwandeln.

 

Hach herrje, also einer hat letztlich die Service Rufnummer am Münzschlucker gewählt und den Schaden angezeigt. Keine halbe Stunde später kommt ein Kombi, aus steigt ein Mann mit blassgrauem Arbeitskittel (Typ Hausmeister) und richtet das ganze Desaster, indem er die Münzschlucker-Kontrollmetallschutzkiste öffnet und einen FI-Schalter umlegt. Anerkennendes Geraune, ein steigt er in seinen Kombi und ist weg, wie wenn er nie da gewesen wäre. Diskussionen über das kurz zuvor versenkte Geld kommen gar nicht erst auf, so schnell ist er weg.

 

Die Aufregung ist groß, einiges an Euromünzen wird nun in den Automaten geworfen. Man braucht ja Strom. Ca. eine Stunde später gehen die Fernseher in den Mobilen aus. Das LCD Display an der Münzschlucker-Kontrollmetallschutzkiste verblasst, als wolle es uns "eine gute Nacht" wünschen.

 

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Allgemein